News September 2012

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Stillen ist Veränderung. Wie ist das bei einem Vorgang möglich, der die Entwicklung des Menschens von Anfang an mit geprägt hat? „Stillen ist natürlich“, so ein Slogan, den auch der VSLÖ immer einsetzt. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für Schwangere, für Mütter und Väter von Neugeborenen in Veränderung. Rasant wächst unser Wissen über Anatomie und die Vorgänge im Körper, über die Auswirkungen verschiedener Interventionen. Also auch wenn Babys nach der Geburt theoretisch genau wissen, was sie an der Brust machen sollen, kann dieser Vorgang gefördert oder gestört werden. Weiters sehr unterschiedlich sieht die Beratung und Begleitung von Eltern mit Babys aus, wenn Schwierigkeiten in der Stillbeziehung auftreten. Ein wesentliches Thema in dieser Ausgabe ist, wie sich die Vorstellungen vom Stillen, die Art der Stillunterstützung durch Ärzte, Hebammen und Pflegepersonal verändert haben. Denn gelungene Stillbeziehungen sind nur selten ein „glücklicher Zufall“. Sie basieren auf Informationen, einfühlsamer Beratung, die Stärkung der mütterlichen und väterlichen Intuition. Es ist sehr bedauerlich, wie hartnäckig falsche oder halbwahre Informationen zum Stillen lange im „Umlauf“ bleiben. So finden sich etwa in einer aktuellen Broschüre einer Gebietskrankenkasse Hinweise darauf, wie „gefährlich“ Stillen für die Zahngesundheit sei, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Es bleibt weiter wichtig, sich öffentlich für die Stillförderung einzusetzen – dabei unterstützen uns viele sehr gut und mehrfach abgesicherte Studienergebnisse sowie die Erfahrungen aus jahrzehntelanger, gelungener Stillberatung.